28.07.20 Radtour nach Friedrichstadt

Sonne scheint! Wasser ist viel da und wird noch ein bisschen mehr.

Geschlafen? Ging so, es war sehr ruhig, hatte mit Regenprasseln gerechnet, aber da war nix, nur ein bisschen Wind. Gestern Abend war ein Klappern auf dem Dach. Fehler gefunden: als ich die Schüssel wieder eingefahren habe, war es weg. Nur noch ein bisschen Klappern vom Fahrradträger. Es ist relativ windig. 

Das erste, was ich heute von draußen höre: „Haben Sie irgendwas mitgekriegt? Mir haben sie heute Nacht mein Fahrrad vom Zaun geklaut!“ 

Das Schloss war nicht besonders gut, aber wohl das Rad; konnte man mit einer Zange durchknipsen oder einfach wegtragen. Die Kamera wird es auch nicht drauf haben, hier ist nämlich überwacht, da standen andere Autos davor. Pech. Rezeption und Polizei melden, wird nix bringen.

Dusche: Begeisterung. Zwei Stück, jede mit abgetrenntem Vorraum, also einer Duschtür, so dass nicht alles davor nassgespritzt wird, Handbrause, die zwar (bei Nr. 2) nur eine Spardüse in der Mitte hat, aber gut Druck, ist prima. Die fand ich jetzt am besten. Habe 30 Cent verbraucht und damit genug Wasser gehabt. Föhnen kann man davor auch. Außer mir war niemand da, ist ja auch halb leer hier.

Müsli habe ich falsch berechnet, das ist jetzt alle, morgen gibt’s nur noch eine Mini-Portion.        Regnen soll es wohl heute nicht. Wir haben eine große Radtour vor. 

Um 9:50 starten wir, gegen halb 4 sind wir zurück. Dazwischen liegen 45 bzw. 46 km; die Räder zählen verschieden. 


Wir suchen nach den Schildern Fahrradweg, nach Friedrichstadt war auch im Ort angeschrieben. Dann gehts nach Norden. Meine Richtung sagt aber, wir sollten mal rechts abbiegen aber es geht immer weiter nach Norden. Wir können auch nicht anders als den Schildern zu folgen, denn es gibt keine Wege zwischendurch, da ist überall Wasser. Es ist der ausgeschilderte Weg nach Friedrichstadt. Richtung Norden, dann rechts ab bis nach Oldenswort, immer entweder mit Rückenwind oder stark von links, die Kühe liegen noch rum und lassen den Wind über sich wehen. Von Oldenswort aus geht es wieder Richtung Witzwort, da waren wir mit dem Womo hergekommen, aber dann rechts ab nach Reimersbude, das ist mir als einzigstes einleuchtend. 

Dort ist ein Hügel, der Deich, das Haus dahinter liegt unten, ein Wehr, im Landesinneren ist das Wasser niedrig, vor dem Deich höher, das ist irgendwie mulmig. In so eine Lage werden wir mal nicht ziehen, falls wir im Alter nochmal irgendwohin wechseln wollen.




Nach 1:20 ca. kamen wir in Frie. am Bahnhof raus. Dort ging sie Schranke zu und teilte uns, weil Axel in eine andere Richtung wollte (da stand ein Schild für Fahrrad😉) deshalb entdeckte ich das Klo, öffentlich und sauber, für Axel gabs ein Kaffee, dann sind wir zum dortigen Stellplatz. Den nehmen wir nächstes Mal, der ist sehr sympathisch, schön angelegt und viel Platz.

Dann einmal rechts außen herum zum Hafen, Fotos machen, weiter außen herum und mitten rein auf den Marktplatz. 23 km bis hier.




Räder festbinden und rumlaufen. Das ist schön, einfach nur zum Spazierengehen, es gibt viel zu gucken. Tretboote und andere Wasserfahrzeuge, die Fußgängerzone ist ziemlich voll, nette Geschäftchen für Touristen, aber in Nebenstraßen sind auch leere Läden zu vermieten. Schade. 




Zu Mittag gibts - ist schon Serie - Fischbrötchen mit tollem Lachs, im Stehen an einem Stromkasten, Sitzmöglichkeit ist nicht, und irgendwo viel essen wollen wir auch nicht. Weiter Rundgang, Bank ausprobiert und Booten zugeguckt, Sigrid zum Geburtstag gratuliert, ausgeruht,

 wieder zum Bahnhof, ich vorsorglich nochmals Klo, dann treten wir den Rückweg an. Ist noch früh. Jetzt kommt der Wind von vorne oder ganz fies und heftig von der Seite, ich kann auf den zwei Stücken Straße gar nicht richtig rechts fahren, weil mich eine Böe sonst nach rechts abtreiben könnte, die erste Hälfte brauche ich Sport, das ist dritte Stufe der Batterie von vier. In Oldenswort sieht man eine Wolke. Hier ist auch kein Rad-Schild mehr, wir waren auf dem Hinweg am Sportplatz rausgekommen, sollen jetzt gradeaus (mit Wind von rechts. Der dann feucht wird). Man hätte hier schon irgendwo bleiben können, aber Mann fährt und fährt weiter. Es regnet ja nicht. Dann fängts an von rechts, kein Schutz, das Maisfeld ist links, nützt nix. An der nächsten Kurve ist ein Haus mit Bäumen, aber dazwischen ist ein Graben, wir müssen noch ein Stück um die Kurve, um dann auf die Straße zu kommen und zurück. Dann können wir den Schauer (und was für einer!) dort abwarten, ein Haus, davor Baumstamm von altem Baum, nur die Räder und die Brötchen für morgen werden nass.

Als wir losfahren, sprüht es immer noch, sah doch gar nicht mehr so aus, da hinten ist doch schon blauer Himmel. Dann höre ich mal nicht auf das Fahrradschild. Das sagt wieder nach Norden, wir müssen aber nach Süden und sind an der einen Kreuzung rausgekommen. Kurz danach von der Landstraße links ab, wir nehmen eine zu früh, was etwas abgekürzt und dann wieder zur Bundesstraße führt und nicht dieselbe Strecke wie hin, aber das macht nix, die Richtung stimmt. 

Es waren oft ganz breite, glatt geteerte Nebenstraßen oder Feldwege (ist ja schon bekannt: in der Pfalz gibt es Leute, die müssen an Schlaglöchern von 10 cm Tiefe wohnen und die Zuständigen, nämlich eine Jagdgenossenschaft, sieht nicht ein, da was machen zu müssen!), oder einfach zwei Spuren mit Gras dazwischen, auch glatt, oder ein Radweg neben der Straße.

Auf dem kommen wir nach Tönning wieder von Norden rein, ein Bäcker hat noch zwei Stück Kuchen für uns, dann zurück. 45 km und bisher 3800 Schritte, da kommen aber noch ein paar dazu. Rad reicht mir heute. Hin sind wir mit Durchschnittsgeschwindigkeit 21 gefahren, zurück mit 17 km/h und starkem Wind. 16 Ktn, ist das Windstärke 6? Diese zwei Werte habe ich gefunden. Es hat jedenfalls ordentlich gepustet. Das ist Urlaub! (Das schreibe ich daheim bei 35° im Schatten)

Die Radwege sind überall 1a ausgeschildert und vorhanden. Ein Lob an Schleswig-Holstein!  

Zurück zum Kaffee, Überraschung: Pumpe pumpt das Wasser nicht mehr richtig, es tröpfelt nur noch so wie beim SunlightLiving im Herbst. Bei dem war wohl auch die Pumpe kaputt, aber wir Doofies wussten das nicht. Und der Vermieter hat sich darüber gefreut, dass wir das nicht wussten. Also, es tröpfelt. Axel sucht mal, wo man hingucken kann, findet aber auch nix. 

Wenn ich genau überlege: übermorgen räumen wird schon aus und schlafen wieder im eigenen Bett. Deshalb ist es jetzt weniger schlimm als es vor einer Woche gewesen wäre. Kommt auf den Zettel der Dinge, die nicht ganz ok sind, wir sind ja Testpersonen. Es ist noch soooo weit weg. Nämlich die Entfernung von Nordfriesland zur sonnigen Pfalz, die uns dann wieder mit Hitze erwartet...😒, der wir aus dem Weg gehen wollten. Wie letztes Jahr...    Ausruh-Pause. 

Nachdem die Räder aufgeladen sind, sucht Axel weiter den Pumpe-Fehler, telefoniert mit Mannheim, vermutet, dass was im Schlauch steckt, lässt Wasser ablaufen, um draußen die große Öffnung aufmachen zu können, nimmt mal den Sitz auseinander und entdeckt einen Knick in der Leitung. Repariert, eine Stunde Ingenieur-Arbeit. Hatte leider keine Auswirkung auf den Preis 😉.

Die Frau vom geklauten Fahrrad - es war ein teures EBike - hat die Gerätenummer vom Fahrradhändler, an der Rezeption Bescheid gesagt, die Polizei informiert, die da war, sie hätten sogar einen Verdacht, sie hat heute Nacht um ca. 4 Uhr ein Auto gehört, Diesel, und hat gewartet, dass der wieder wegfährt. Ob sie den Akku drangelassen hat? Unsere standen auch neben dem Womo, aber ohne Akku, jedes einzeln abgeschlossen und mit mindestens einer Kette zusammengebunden und mit der Plane abgedeckt. Das hat wohl alles zusammen abgeschreckt. Die Kamera am Platz zeichnet nichts auf, da kann man nur aktuell gucken. Das Haus nebenan hätte auch eine, aber außer Betrieb.

Wo essen wir heute Abend?

Am Hafen, der ziemlich vollgelaufen ist, in einem Café und Fischlokal Godewind, voll gepackt mit Zeugs als Deko innen drin. Zum Abschluss nochmal Scholle, denn die gibts daheim nicht. Axel kann in die Küche reingucken und meint, sie könnten sie mal anstreichen... Es ging ziemlich schnell und war ok.




Um 8 Uhr war Hochwasser, voll erwischt und nochmal Fotos gemacht mit schönen Farben und wenig Menschen. Nochmal am Marktplatz vorbei, vieles sieht anders aus, wenn man mehr sieht. Und dann zurück. Unsere Wanne vor dem Fenster ist auch noch schön voll, und die Windräder gut zu sehen. 

Es sind ein paar mehr Plätze belegt, aber vor und neben uns ist frei, insgesamt noch 7.

Wir brauchen hier Jacke und Halstuch. Daheim werden wir in drei Tagen 30 Grad und mehr kriegen. Schlechtes Timing, das sollte eigentlich jetzt sein, während wir weg sind.

Heute Nacht wird kein zweites Mal jemand ein Rad klauen, wo alle sensibilisiert sind.

8400 Schritte, sagt Handy.

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