22.07.20 Rad zur Geltinger Birk, Bootsfahrt

Die Möwen waren um 5 schon wieder aktiv. Die haben keine Gewerkschaft, die die Arbeitszeit regelt!

Gut geschlafen, aber das Bett wollen wir so nicht mehr. Axel ist jetzt verliebt in den Hymer in Rendsburg. Schade, dass ich innen keine Fotos gemacht habe. Er war irgendwie dunkel.

Natürlich ist es frisch, gefühlt 13 Grad, aber wir können die Sonne reinlassen, die kommt von vorne. Heute bleibt es schön, heute wird geradelt. Ich hätte nie gedacht, dass man so weit kommt. Schaun mer mal.

Wasserkocher hat es geschafft, ich musste nicht raus zur Sicherung. 😊

 

Nach dem Frühstück kommen wir um 10 vor 10 los. Zuerst sehr einfach immer den Fahrradschildern folgen nach Gelting. Das geht zwar im zweiten Teil an der B199 entlang, aber das ist kein Problem, es radelt sich einfach schön. Die Radwege sind alle toll, es ist sogar nebendran frisch gemäht.

In Gelting treffen wir zuerst auf eine Sparkasse, dahinter ist ein öffentliches WC, sauber und prima. Bis hier waren es 19 km. Dann radeln wir nach Wackerballig, wo ich auch auf dem CP angefragt hatte, aber keine Antwort bekam, weil sie bis August voll ausgebucht sind. Zum Glück wollen wir gar nicht mehr auf einen CP, wir sind keine Camper. Nee, zu verwöhnt dazu 😜.

Davor ist ein Parkplatz, wo Wohnmobile stehen dürfen, ist als Stellplatz ausgeschildert. Das ist besser. Was uns darin bestätigt, erleben wir noch im  Laufe der Fahrt heute. Deutsch, penibel, ....

Von links Wackerballig fahren wir auf dem Deich entlang östlich bis es in den Wald geht, dann wird’s idyllisch, Schilf, Meer, Wolken, kann man gar nicht so beschreiben. Man sieht eine Mühle, zu der kommen wir bald indem wir einfach weiter radeln. Die Mühle heißt Charlotte. Viele Gänse wohnen hier. Erstes Bild gezoomt, zweites von weitem:


da kamen wir her:


Viele Gänse wohnen hier.

Jetzt sind wir am Beginn des Naturschutzgebiets Geltinger Birk und fahren nördlich weiter. Hier war ein voller Parkplatz, dementsprechend viele Leute sind hier unterwegs. Aber Radfahrern ist auf den breiten steinigen Feldwegen erlaubt. Es lohnt sich, denn als Wanderung ist es eine große Tour. Mit Rad fahren wir, wenn’s läuft, 20 km/h, wenn holpriger, 15. Ist cool, dass man so vorwärts kommt, das konnte ich mir daheim nicht vorstellen, deshalb wollte ich einen der Campingplätze in der Mitte zwischen der Geltinger Spitze und Maasholm buchen. Quatsch.

2 km nach der Mühle ist ein Infozentrum des Nabu, geschlossen, außer Toilette.

An der oberen Spitze (toll, dass man so bequem bis hier hin kann!) machen wir Fotos vom Leuchtturm in Dänemark. Das ist nämlich drüben schon dänisch, wir sind ja ganz oben.

Auf dem Weg nach Süden ist irgendwie mehr los, Räder und Fußgänger, und holpriger ist es auch.

Bei dem Stück kurz vor dem Leuchtturm fliegt mir wegen einem Schlagloch der Foto hinten aus dem Körbchen raus, den ich nur zwischen die Jacke gelegt hatte. Oben drüber war noch ein grobes Netz... Als ich ihn später auf dem Boot wieder benutzen will, zeigt er Systemfehler Zoom, nachdem er einmal geschafft hat, zu zoomen. Vielleicht versuche ich daheim mal wieder, ihn auseinanderzunehmen. Könnte auch nur wieder Staub drin sein. Habe ich mit dem TZ 22 auch nach Internetanleitung gemacht und nur ein Schräubchen war nicht richtig beim Zusammenbauen! Funktionierte! Schaun mer mal. (Ergebnis: Operation probiert, war zu kompliziert, Patient tot, neuer Foto muss her.)

Axel hat heute seinen Foto dabei, aber meist haben wir nur Handyfotos, mindestens ab jetzt.


Beim ersten Campingplatz von oben, auf dem nur eingewachsene und gepflegte Dauercamper stehen, darf man zwar entlang fahren, aber wehe! Hier herrscht Zucht und Ordnung! Ein schwarzer VW-Bus o.ä. fuhr vor uns, den konnte ich fast schieben. Meine Bemerkung: ich kann ihn fast schieben, kommentierte ein älterer Herr zu Fuß, dass Schnittgeschwindigkeit ist. Das was als Info ok.

Der „schwarze“ Fahrer musste uns aber auch noch maßregeln, dass wir auf die Schilder gucken sollen, er spielte Polizei und sorgte für Einhaltung. Mit Faust aus dem Fenster nach oben. Nein, es war noch nicht der Mittelfinger, aber man liest fast täglich in der Zeitung, dass sich Leute irgendwo wegen sowas kloppen. O weh, wo sind die Gartenzwerge? Am Ende ging der Radweg nach rechts, aber wir sind nach links auf den Deich, da waren wir ihn los, und gefallen hat ihm das sicher nicht, er guckte uns zu und fuhr sehr langsam weiter. Wir waren ihn aber los, soll sich andere suchen, an denen er seine Stärke auslassen kann. Auf dem Deich fuhren auch viele andere entlang, es scheint also erlaubt. Beim nächsten Campingplatz Sonne, den ich auch auf der Liste hatte, haben wir einen Fischbrötchen-Stopp gemacht, Klostopp ist natürlich auch ein Grund. Und abregen über dieses typisch deutsche Verhalten mussten wir uns auch noch. Nane wird verstehen, was ich meine, ich vergleiche das mit ihrer Erfahrung auf der Albatros. Jetzt sind wir ganz sicher, dass wir gar nicht auf einen CP wollen, sondern nur noch nach Stellplätzen suchen. Es reicht auch, wenn es nur ein Parkplatz ist. Die gruppendynamischen Prozesse auf einem ordentlichen CP will ich nicht mehr kennenlernen.

Danach sind wir am Deich entlang und später wieder durchs Land, z.T. auf gleichem Weg wie gestern, zurückgeradelt. Ein Stück war es kein Radweg, aber es kamen Leute entgegen und rieten, nicht zu langsam zu fahren. Auf Straßen ist es aber schöner zu radeln.

Die Campingplätze hatten alle noch Platz. Gut Oehe ist ein großer Gutshof. Es hat einen dänischen Hintergrund, ein König Christian kam hier zum Jagen her, als es noch eine Insel war. Jetzt vermieten sie Ferienwohnungen.

Kurz vor Maasholm noch ein "Berg" von 8,30 m, der Hegeberg (Panoramafoto):

Kurz vor 2 waren wir zurück, wieder 42 km. es reichte noch für umziehen und einen Kaffee für Axel, dann sind wir zu den Booten, heute soll wieder eins nach Schleimünde fahren, also da, wo die Schlei in die Ostsee mündet, an einer engen Stelle.

Das Boot kam auch und war schon voll, da die Fahrt in Kappeln losging. Wir passten noch grad so rein, saßen etwas unkomfortabel auf einer Kiste, wo die Stuhlpolster reingehören. Aber der Abstand war schon relativ gut, im Vergleich zu allen anderen. Unten drin war jeder Platz besetzt, ohne Abstand. Für sowas ist die Corona App gut. Für eine Waffel war in der kurzen Zeit keine Zeit, die Bedienungen haben es nicht mal geschafft, alle Leute aus Kappeln zu versorgen, die sind nur gerannt.

Schleimünde hat einen Yachthafen, einen grünen Leuchtturm und ein Haus. Neben sind die schönen Bäume. Man könnte hin laufen, vom oberen Ende, von dem Haus mit Grasdach, wo wir gestern waren. Da sitzen auch schon Leute rum, die mit dem ersten Schiff gekommen sind. Wir haben 30 Minuten Aufenthalt. Und alle müssen hinterher mit zurück, das wird eng. Wir machen Fotos, meiner geht nicht mehr, ich nutze das Klo, obwohl sie schreiben, man soll besser im Schiff gehen, aber manche Dinge müssen halt sein...

Die enge Einfahrt
Blick vom Leuchtturm zurück
noch eins kommt
       

Dann gehen wir 10 Min früher, also nach 20 Min schon wieder aufs Schiff und nehmen wieder den Platz auf der Kiste. Unten hängt das Schild: Hhalten Sie mindestens 1,50 m Abstand. Geht gar nicht!

Auch hier erleben wir wieder ‚interessantes‘ Verhalten von Mitmenschen, die meinen, sie können auf genau dieselben Plätze wie auf der Hinfahrt von Kappeln. Als die aber schon von anderen Leuten besetzt sind, muss man über diese negative Bemerkungen von sich geben. Man kann manchmal nur noch den Kopf schütteln!

Um 4 waren wir zurück, standen zum ersten Mal in Coronazeit in einer Schlange draußen vor einer Bäckerei für Brötchen für morgen früh und ein geteiltes Stück Kuchen - Platz lassen für den Fisch beim Abendessen. 

Es gibt überall Leute auf den Plätzen, die sitzen nur vor ihrem Wagen. Sehr aufregend!

Hinter uns haben die Leute ihre Erdbeerpflanze im Blumentopf dabei, die geht daheim nicht ein. Sinnvoll.

Ich bin ziemlich früh müde und kaputt. 

Wir haben im Lokal von gestern keinen Platz gekriegt, das war gut, denn dadurch sind wir ein Haus weiter (oder waren es zwei drei?) und dort bekamen wir hinten im früheren Hinterhof einen Platz und gefühlt noch besseren Fisch. Soo lecker und frisch! Und mit Gruß aus der Küche.

Ich brauch eine Tischdecke mit Anker!

Heute Abend schon wieder schön!


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